IMMOBILIENNEWS: 14.06.2024

Der deutsche Immobilienmarkt befindet sich im Umbruch: Bayern plant konkrete Maßnahmen zur Beschleunigung des Wohnungsbaus, eine neue Studie hebt den Bedarf an neuen Wohnungen deutlich an, und die Bauministerin kämpft mit ambitionierten Plänen gegen die Krise der Branche. Zudem könnten jetzt günstige Bedingungen für den Immobilienkauf herrschen, während rechtliche und steuerliche Herausforderungen weiterhin bestehen. Erfahren Sie in diesem Artikel mehr über die aktuellen Entwicklungen und was diese für Investoren und Hauskäufer bedeuten.

Wohnungsbau in Bayern: Kommen jetzt konkrete Maßnahmen?

Ministerpräsident Markus Söder hat 30 Maßnahmen vorgestellt, um den Wohnungsbau in Bayern zu beschleunigen und zu verbilligen. Dazu gehören der Wegfall von Baugenehmigungen für Dachausbauten, die Umwandlung von Büroflächen in Wohnraum, flexiblere Abstandsflächen und die Streichung der Stellplatzpflicht.

Studie: Bedarf an neuen Wohnungen nach oben korrigiert

Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) hat den jährlichen Bedarf an neuen Wohnungen auf 372.000 Einheiten erhöht, bedingt durch eine stärkere Zuwanderung. Im letzten Jahr wurden jedoch nur 295.000 Wohnungen fertiggestellt, und in den sieben größten Städten Deutschlands werden im Schnitt nur 59 Prozent des Bedarfs gedeckt.

Prognose: Immobilienpreise bis 2035

Laut dem Postbank Wohnatlas 2024 werden die Immobilienpreise in Deutschland bis 2035 inflationsbereinigt kaum steigen. In einigen Städten wie Leipzig (+29,6%), Potsdam (+26,5%) und Landshut (+25,99%) wird jedoch ein deutlicher Preisanstieg erwartet, während Regionen wie Remscheid (-16%) und Suhl (-26%) mit Preisrückgängen rechnen müssen.

Bundesfinanzhof: Bundesmodell zur neuen Grundsteuer verfassungswidrig?

Der Bundesfinanzhof zweifelt die Verfassungskonformität des Bundesmodells zur neuen Grundsteuer an. Eigentümern müsse die Möglichkeit gegeben werden, per Gutachten einen niedrigeren Immobilienwert nachzuweisen. Verbände planen, die Sache vor das Bundesverfassungsgericht zu bringen.

Kann die Bauministerin ihre Branche aus der Krise führen?

Bauministerin Klara Geywitz stellt Maßnahmen vor, um die Baukrise zu bewältigen. Dazu gehören die Steigerung der Produktivität durch Digitalisierung und serielles Bauen, die staatliche Ermittlung des Wohnungsbedarfs und das vereinfachte Bauen mit dem Gebäudetyp E. Allerdings hat sie keinen Einfluss auf die notwendigen Änderungen in den Landesbauordnungen.

Lohnt sich jetzt der Immobilienkauf?

Laut dem Handelsblatt könnten die aktuellen Rahmenbedingungen günstig für den Immobilienkauf sein. Bauzinsen bleiben stabil zwischen 3,0 und 3,5 Prozent, Baukosten könnten kurzfristig sinken, und Fördergelder stehen noch zur Verfügung. Leicht sinkende Kaufpreise könnten bald wieder steigen, vor allem in Städten.

Umsatzrückgang in der Bauindustrie prognostiziert: Werden 10.000 Stellen abgebaut?

Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie hat die Umsatzprognose für 2024 nach unten korrigiert und erwartet einen Rückgang von 4 Prozent. Besonders der Wohnungsneubau ist betroffen, und ein Arbeitsplatzabbau von 10.000 Stellen wird erwartet. Nur der Wirtschaftsbau zeigt ein leichtes Wachstum.

2030: Dreifache Menge an Photovoltaik-Anlagen?

Deutschland plant bis 2030 eine Verdreifachung der Photovoltaik-Kapazität auf Dächern großer Gewerbeimmobilien, um 80 Prozent des Stromverbrauchs aus erneuerbaren Quellen zu decken. Eigentümer stehen jedoch vor rechtlichen Herausforderungen und regulatorischen Anforderungen, die unterschiedliche Betreibermodelle mit sich bringen.